Shooting mit Jessi

Ich war vor einiger auf der Suche nach einem neuen Gesicht für ein Shooting. Dafür habe ich ein paar Models in der Model-Kartei angeschrieben, unter anderem Jessi. Nun hat sie aus nachvollziehbaren Gründen ihren Account in der MK gelöscht. Nicht aber ohne mir vorher noch eine Nachricht zu hinterlassen, dass ich ihr gern eine Email schreiben kann wenn ich mit ihr shooten wolle. Da habe ich nochmal Glück gehabt, dass ich wohl hinreichend seriös rüber komme. Die Chance auf eine Zusammenarbeit habe ich natürlich ergriffen und mit ihr ein analoges TfP-Shooting am Japanischen Palais in Dresden vereinbart. Und wie das so ist, wenn man im Freien fotografieren will, das Wetter hat oft was dagegen. Wir haben uns trotzdem getroffen und es war großartig. Neben meiner Mamiya C330 mit einigen Schwarzweißfilmen hatte ich vorsichtshalber auch meine D750 und drei Objektive für sie dabei. Da ich Jessi auch zeitnah Fotos vom Shooting geben wollte, habe ich zwischendurch immer mal wieder zur D750 gegriffen und sie abgelichtet. Auch als eine Art Backup-Plan, für den unwahrscheinlichen Fall, dass keiner der Filme etwas geworden ist. Zu den Analogfotos werde ich dann später noch einen weiteren Beitrag schreiben. Hier soll es vornehmlich um das Shooting mit Jessi an sich gehen.

Wir trafen uns am Glockenpavillon am Hotel Bellevue auf der Neustädter Seite von Dresden. Die aufziehenden Wolken verhießen nichts Gutes, ich wollte es trotzdem durchziehen. Zum Glück ließ sich auch Jessi die Lust auf ein Shooting nicht nehmen. Das Wetter hatte zwei Vorteile. Erstens waren wir fast alleine am Japanischen Palais und zweitens war das Licht durch den bedeckten Himmel schön weich. Wir konnten also viele Standorte ungestört nutzen und ich musste mir keinen großen Kopf um das Licht machen. Die meiste Zeit konnte ich mit den gleiche Einstellungen fotografieren.

Zu meinem Glück ist Jessi sehr geduldig. Ich habe ja weder bei der C330 noch bei meinen beiden Zeiss-Objektiven einen Autofokus und das manuelle Fokussieren dauert doch manchmal etwas länger. Ich mag es ja sowieso eher etwas ruhiger und mache lieber mehr Gedanken um den Bildaufbau, statt wie ein Verrückter einfach drauf los zu fotografieren. Und so sind insgesamt zwar nur 47 digitale Fotos von Jessi entstanden, wovon dafür aber auch 17 gut geworden sind. Ist keine schlechte Ausbeute, finde ich. Alle Fotos will ich hier ja nicht zeigen, aber ich bin wirklich zufrieden und alleine für die Fotos hätte sich das definitiv Shooting gelohnt.

Nach einiger Zeit direkt auf einer Treppe am Japanischen Palais sind wir dann hinüber in den Palaisgarten gegangen, da es dort unter anderem  eine sehr schöne Sandsteinmauer gibt. Ich hatte schon ein Foto im Kopf, was aber nicht funktioniert hat. Also bin ich einmal um Jessi herum gegangen und habe dann die perfekte Position gefunden. Das kann ich sowieso nur empfehlen. Geht einfach mal ums Model herum und guckt erstmal, was wie wirkt und was nicht geht. Manchmal ist ja die erste Idee gut, aber es gibt vielleicht noch eine bessere Lösung. So wie in meinem Fall. Das erste Foto im Beitrag ist auch ein Ergebnis meines Positionswechsels und ebenfalls an der Mauer im Palaisgarten entstanden.

Naja und wie sollte es anders, sein, es fing zu regnen an. Also holte Jessi einfach ihren Regenschirm heraus und setzte sich auf eine der Parkbänke. Das unbearbeitet Foto sah zwar erstmal sehr nüchtern aus, aber irgendwie fand ich ja, dass es Potential hat. Vor allem, als ich eines meiner Lightroom-Presets drüber gelegt hatte. Und so kam dann doch mal etwas mehr Photoshop zum Einsatz. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, würde ich sagen (deswegen ist es ja auch das Titelbild dieses Beitrages). Jessi mag es auch, wie sie mir gesagt hat. Und wenn ein Model mit ihren Fotos zufrieden ist, ist das für mich eigentlich das schönste Lob.

Zurück zum Shooting. Der Regen wurde immer stärker und wir haben uns unter die Marienbrücke geflüchtet. Jessi wusste, dass dort ein Kussmund-Graffiti existiert. Also war es nicht nur ein guter Schutz vor dem Regen, sondern auch noch eine weiter Location zum Shooten. Ist aber nur was für Models ohne Höhenangst, da sich der Kussmund ich geschätzten 3 Metern Höhe befindet, der nur über einen kleinen Vorsprung zu erreichen ist.

Meine Frau hätte mich beim Fotografieren dieses Fotos auf keinen Fall sehen dürfen. Es war schon etwas akrobatisch, wie ich da auch dem Geländer stand. Aber was tut man nicht alles für ein gutes Foto. Durch den Regen wurde es nun leider recht nasskalt und unangenehm, weswegen wir das Shooting damit beendet haben.

Mein großer Dank geht an dich Jessi, es war ein sehr schönes Arbeiten mit dir. Ich freue mich schon auf die nächste Zusammenarbeit, dann aber bei besserem Wetter 🙂

6 Replies to “Shooting mit Jessi”

  1. Wenn ich mir das so überlege – ich war ja auch jahrelang analog unterwegs, muss ich gestehen, qualitativ gute Bilder… aber mein Lieblingsbild bleibt das unter dem Header… Da kommt kein anderes von den Folgenden ran… 🙂 Weitermachen!…

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