Babelsberg im Herbst

Drei Wochen verweilte ich in Potsdam, genauer gesagt in Babelsberg. Inmitten dekadenter Villen, versteckt in einem Hinterhof und nur 20m von meinem Arbeitsplatz entfernt lag meine Wohnung. Um der abendlichen Einsamkeit zu entfliehen verließ ich jeden Tag nach Feierabend mein Domizil und striff umher, zwei Kameras immer griffbereit dabei. So sind viele Fotos entstanden, analog natürlich.

Auf den Ausflügen kam nun endlich meine Nikon F4s zu ihrem verdienten ersten intensiveren Einsatz. Gemeinsam mit dem Zeiss Milvus 2/50M ersetzt sie jeden Besuch eines Fitnessstudios. Dafür liegt sie halt auch sehr satt in der Hand und selbst längere Belichtungszeiten führen nicht gleich zum Verwackeln. Die Geräuschkulisse der F4s wird vor allem vom Filmspulen hervorgerufen; klingt ein wenig wie ein kurzer Katzenjammer. Verschluss und Spiegelschlag sind erstaunlich zurückhaltend, ähnlich dem der FM2, nur weniger metallisch vom Klang. Es fotografiert sich gut mit ihr, vor allem der Fokus-Confirm ist bei der verbauten Mattscheibe eine willkommene Hilfe.

Mit dabei war natürlich auch meine geliebte Hasselblad 500C/M, später dann aus Gewichtsgründen auch die die Nikon FM2 als Ersatz für die doch sehr wuchtige F4s. Mit für meine Verhältnisse leichtem Gepäck erkundete ich die nähere Umgebung in Babelsberg Nord, als da wären der Griebnitzsee, Glienicker See und natürlich der Park Babelsberg.

Als erstes habe ich mich dem Griebnitzsee gewidmet. Schon als ich am Bahnhof Griebnitzsee ankam, konnte ich kurz dessen idyllische Schönheit bewundern, kurz zwar, aber doch das Verlangen erzeugend, mehr davon zu sehen. Umgesetzt habe ich dann mein Vorhaben an einem herrlichen Herbstnachmittag. Leider kommt man nur an vereinzelten Stellen ans Ufer der Griebnitzsees. Viele Abschnitte befinden sich im Privatbesitz und sind unzugänglich. Schade eigentlich, denn der See läd zum Spazieren und Verweilen ein.

Am nördlichen Ende von Babelsberg befindet sich der wundervoll gestaltete Park Babelsberg. Lenné und Fürst Pückler haben hier ganze Arbeit geleistet, und natürlich auch die in der Neuzeit mit der Wiederherstellung des Parks betrauten Personen, die ich leider nicht namentlich nennen kann. Dass ich erst nach der Arbeit losziehen konnte hatte zwei schöne Nebeneffekte. Erstens waren meine Touren gut, um den Kopf wieder frei zu bekommen und zweitens hatte ich jedes Mal eine herrlich warme Lichtstimmung durch die untergehende Sonne.

Im Park befinden sich einige ansehnliche Bauwerke. Am bekanntesten dürfte das Schloss Babelsberg sein, das sich von seiner Architektur doch sehr von den üblichen Schlössern in deutschen Gefilden abhebt. Grund hierfür ist eine an die englische Gotik angelehnte Gestaltung. Als großer England-Freund finde ich sowas natürlich toll. Ebenfalls erwähnenswert ist das das Dampfmaschinenhaus. Es lässt seinen eigentlichen, seinerzeit auch erfüllten Zweck, aufgrund seines Aussehens kaum erahnen. Recht bekannt dürfte auch der Flatow-Turm sein, von dem aus man am Wochenende einen großartigen Blick über Potsdam hat. Ich war nur in der Woche dort und hab dementsprechend keine Gelegenheit gehabt, die Aussicht zu genießen.

Vom Park Babelsberg hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Glienicker See und die weltberühmte Glienicker Brücke. Fotos von meinem Ausflug zur Brücke und nach Klein Glienicke werden in einem anderen Beitrag folgen. Zum Abschluss dieses kleinen Artikels kommen noch ein paar gemischte Fotos von meinen Streifzügen durch Babelsberg.

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