ISO und die Muse

Fuji Instax Wide 300, Instax Monochrome, Iso-Studios Leipzig

Wer nicht immer in den eigenen vier Wänden fotografieren will oder kann und wem die üblichen Miet-Fotostudios zu beliebig sind, der wird in Leipzig fündig. Dort gibt es die ISO-Studios. Das sind fertig mit Möbeln und Accessoires eingerichtete Studios, die an sich schon einen gewissen Charme versprühen. In Dresden gibt es sowas leider nicht, also bin ich mit Doreen nach Leipzig gefahren und wir haben uns in das kleinste Studio eingemietet.

Das ISO50 liegt in einem Industriegelände in Leipzig, was man innen jedoch nicht so wirklich mitbekommt. Einzig der Blick aus dem großen Fenster an der Schmalseite des Raums fällt direkt auf eine große Lagerhalle. Im Studio selbst gibt es allerlei Einrichtung, die man für Fotos nutzen kann. So viel, dass wir fast ein wenig erschlagen waren von den Möglichkeiten und uns daher unschlüssig waren, was wir verbildlichen wollten. Ein ganze Weile kam uns keine so rechte Idee, bis uns dann doch, nach einigem Probieren und reichlich Quatschen, die Muse ein wenig küsste.

Letztlich sind die Fotos thematisch nicht aus einem Guss, sondern spiegeln vielmehr ein Spektrum an Gedanken und Ideen wider. Vor Ort waren wir durchaus ernüchtert, dass wir anscheinend kaum Brauchbares fabriziert hatten. Doch im Nachhinein stellte sich diese Befürchtung als recht unbegründet heraus. Stringenz mag zwar keine vorhanden sein, doch das macht die einzelnen Bilder mitnichten unbrauchbar. Zudem ist es auch die Erfahrung, die ich für wertvoll halte. Ein Überfluss an Möglichkeiten ist nicht immer gut und kann sogar kontraproduktiv sein. Da hilft es ungemein, sich vorab Gedanken über die Ziele zu machen. Auch die Hemmungen, vor Ort umzuräumen, sind fehl am Platz. Beides nimmt einem den Druck und das Shooting läuft entspannter und doch produktiver ab.

Es gibt sicherlich Fotografen, die alles spontan zu leisten imstande sind, doch das entspricht nicht meiner Mentalität. Insofern ist so eine Erfahrung wie im ISO-Studio für mich auch immer ein Schritt zu mehr „Loslassen“ von etablierten Herangehensweisen und ein Hinbewegen zu mehr Offenheit und Spontanität.

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