Test: Spieker Film Lab Hamburg

Hasselblad 2000FCW, Lomography Color Negative 800, Portrait, Jessica, Haus 77

Als Dresdner Analogfotograf hat man es eigentlich gut, denn es gibt zum Einen mehrere Fachgeschäfte für analoge Kameras und zum Anderen ein schon ewig bestehendes Fotolabor. Ersteres interessiert mich recht wenig, da deren Preisvorstellungen zumeist stark vom echten Wert der verkauften Kameras und Objektive abweicht. Das Fotolabor jedoch war stets mein Anlaufpunkt, wenn es um die Entwicklung von Farb- und Diafilmen ging. Am Anfang wanderten auch meine Schwarzweißfilme dorthin, bis ich mit dem Selbstentwickeln angefangen habe.

Warum ein anderes Labor?

In den letzten drei Jahren nahm in besagtem Fotolabor jedoch die Qualität stetig ab: Filme wurden vertauscht, waren vermehrt von Staub, Fusseln und Fingerabdrücken verunreinigt oder waren zum vereinbarten Zeitpunkt noch nicht entwickelt. Auch die Entwicklung an sich wurde immer schlechter: ein Kodak Portra 160 kam voller roter Flecken und extrem groben Korn zurück, Kodak Tmax 100 und 400 von Doreen wurden völlig versaut. Scannen habe ich schon immer selbst übernommen, weiß jedoch von mehreren Quellen, dass auch da die Qualität mittlerweile arg zu wünschen übrig lässt. Kurzum, meine Filme landen dort nicht mehr. Farbnegativfilme habe ich deshalb angefangen selbst zu entwickeln, muss da jedoch aufgrund der begrenzten Chemie-Haltbarkeit immer etwas sammeln, bevor ich wieder eine Runde C-41 entwickle. Eine Lösung für schnelle Ergebnisse musste also her.

Warum Spieker?

Für mich kam MeinFilmLab schon mal nicht infrage, da ich deren Gebaren einfach nur für fragwürdig halte. So viel Käse wie von denen kommt bzw. auf deren Website steht, lässt sogar Milram alt aussehen.
Als ich also die Werbung vom Spieker Film Lab auf Instagram gesehen habe, habe ich mich bei denen mal schlau gemacht. Und siehe da, was sie anbieten ist aller Ehren wert. C-41-Entwicklung und Scan in maximaler Auflösung kosten für einen Rollfilm 19€. Das ist schon mal ein sehr guter Preis und nun kommt der entscheidende Pluspunkt und ein Alleinstellungsmerkmal: die Scans werden im TIFF-Format ausgeliefert, kein schwierig zu bearbeitendes Jpg ohne Reserven.

Werbung vs. Realität

Die Versprechen auf der Website und in der Werbung sind eine Sache, doch wie schlägt sich Spieker in der Realität? Ich habe insgesamt vier Filme zu Spieker geschickt, allesamt Lomography Color Negative 800. Die ersten beiden Filme stammten vom Fotoshooting mit Jessica im Haus77, die letzten beiden vom Shooting mit Paulina in der Dresdner Altstadt.
Die Entwicklung ist auf jeden Fall fehlerfrei, da gibt es nichts zu meckern. Die Scans sind deutlich besser als vom bisherigen Labor. Staub und Fusseln werden offenbar mittles ICE entfernt und man kann hier und da die typischen Artefakte erkennen. Außerdem sind ab und zu kleine blaue Streifen zu erkennen, die auch vom Scanprozess kommen. Das alles hält sich jedoch in Grenzen. Die Farbkalibrierung ist tadellos und Hauttöne werden perfekt abgebildet, sodass man den Spielraum der TIFFs gar nicht wirklich braucht. Auch die Auflösung ist hervorragend.


Die Scans kommen in Übergröße mit Rand an und man muss sie bescheiden. Hier arbeitet Spieker also mit etwas Reserve für den Bearbeiter und die braucht man teilweise auch, weil die Scans nicht immer gerade ausgerichtet sind. Das sehe ich allerdings eher als Schönheitsfehler, weniger als Mangel.


Insgesamt werden die Versprechen von Spieker allesamt gehalten. Schnell geht es zudem auch noch. Vier bis fünf Tage nach dem Verschicken der Filme nach Hamburg kam jeweils die Mail mit den Scans. Der Rückversand der Negative dauert etwas länger, spielt für mich aber jetzt nur eine ungeordnete Rolle.

Fazit

Kurzum, das Spieker Film Lab hält was sie versprechen. Die Qualität der Entwicklung und der Scans lässt nichts zu wünschen übrig. Das Preis-Leistungsverhältnis passt und schnell sind sie auch. Von mir gibt es eine klare Empfehlung!


Ich habe die Leistungen für diesen Test aus eigener Tasche bezahlt und stehe auch in keinerlei Verbindung zum Spieker Film Lab.

One Reply to “Test: Spieker Film Lab Hamburg”

  1. Moin Paul ! Habe glaub ich einen Fehler gemacht, habe 19 SW Rollfilme zu Foto Görner geschickt.Habe mich von der Photoklassik leiten lassen,die einen guten eindruck gemacht haben. Also meine color Rollfilme gehen zum Spieker Foto Lab Hamburg.L.G.Wolfram Danke nochmal für den Tipp 🙂

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