Streifzug um Gorden

Wenn wir bei meinen Schwiegereltern sind, nutze ich die Zeit und ziehe los, immer auf der Suche nach neuen Motiven. Eine ganze Zeit lang war ich viel zu fixiert auf die Analogfotografie und das Testen von Filmen, dass ich gar nicht richtig fotografiert habe. Immer die gleichen Motive, nur aus verschiedenen Positionen aufgenommen. Nichts neues, nichts spannendes und nichts ist für mich schlimmer als Stagnation und Langeweile. Durch meinen Besuch bei der Offenen Bühne Sächsische Schweiz wurde mir dann wieder bewusst, dass ich gewohnte Pfade verlassen muss, um weiter zu kommen. Oder vielleicht auch nicht immer, manchmal reicht auch schon der Blick nach links und rechts.

So nahm ich mein Fotozeug, verließ den schwiegerelterlichen Hof und machte mich auf, die Umgebung von Gorden zu erkunden. Insgesamt wurden es dann drei kurze Touren, alle nicht sonderlich weit oder lang, aber doch spannend und erfolgreich. Die erste Tour führte mich zum Liesweg und auf ihm zwischen zwei Felder nördlich von Gorden. Ich lief ohne festes Ziel den Weg entlang und ließ mich treiben. Und so kamen dann die Motive förmlich zu mir. Klar ich suchte sie auch, aber ich nahm sie, wie sie eben kamen und wollte nichts erzwingen. Wie so oft in letzter Zeit habe ich nur zwei Objektive genutzt, meine beiden Milvus-Linsen (ich hatte zu der Zeit das Milvus 2/50M noch nicht).
Den Moment genießend und dann trotzdem bewusst zu fotografieren, das ist manchmal der Weg zum Erfolg. Keine Regeln, keine Tabus, einfach auf die innere Stimme hören. Nach einiger Zeit drohte ich dann regelrecht in der Sonne zu zerfließen und trat den Rückmarsch an.

Der zweite Gang führte mich einfach nur auf das Feld meiner Schwiegereltern. Da hab ich schon so oft Fotos gemacht, dass ich dort eigentlich alles schon mal abgelichtet habe. Wirklich alles? Nein, offenkundig nicht. Zumindest noch nicht so wie ich es jetzt gemacht habe. Die Weitwinkelobjektive bleiben im Rucksack und das 85mm durfte an der Kamera bleiben. Ist so ein Sonnenuntergang nicht etwas wunderbares? Ein eigentlich saftig grünes Gerstenfeld wird durch sein warmes Licht in ein Meer aus Millionen goldener Grannen verwandelt. Auch dieser Ausflug war nur von kurzer Dauer, schließlich war die Sonne recht bald untergegangen. Trotzdem war ich sehr glücklich, diesen Moment an der richtigen Stelle verbracht zu haben.

Die dritte Tour führte mich auf einen Feldweg östlich von Gorden in Richtung Kiesgrube. Es war nicht nur warm, es war richtig heiß an dem Tag und ich, bekloppt wie ich halt bin, marschierte auch noch zur Mittagszeit los. Wieder ließ ich mich treiben und hielt Ausschau nach Motiven. Schon die Gordener Straße (L62) bot einen schönen Anblick. Die Allee besitzt eine gewisse Symmetrie, die jedoch teilweise unterbrochen ist. Ein Glück ist auf der Straße nicht sonderlich viel Verkehr, sonst hätte ich das Foto nicht machen können. Am Wegesrand standen dann noch vereinzelte Kornblumen und Grashalme, die ich mir „vornahm“.

Auf dem ersten Foto scheint die Allee recht dicht gestaffelt von Bäumen gesäumt zu sein. Das ist allerdings der leicht komprimierenden Bildwirkung meiner liebsten Brennweite – 85mm – geschuldet. In Wahrheit stehen die Bäume ca. 10-15 Meter auseinander. So war es mir dann möglich auch mal einen Baum isoliert aufzunehmen. Es kommt eben immer auf die Perspektive an, aus der man etwas betrachtet. So ist es in der Fotografie und natürlich auch im wahren Leben.

Das soll es erstmal wieder mit Natur- und Landschaftsfotos gewesen sein. Im nächsten Beitrag gibt es wieder Menschen und Gesichter zu sehen 😉

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