An einem kühlen Morgen…

Fujifilm Venus 800, Nikon FM2

…klingelte mein Wecker in aller Frühe, kurz nach 3 Uhr. Warum? Weil ich mit Doreen auf den Teichstein wollte und das nicht irgendwann, sondern zum Sonnenaufgang. Nach einstündiger Fahrt und einer ebenso langen Wanderung kamen wir wie geplant pünktlich um sechs Uhr auf dem Teichstein an und hatten genug Zeit, uns ein schönes Fleckchen für den Sonnenaufgang zu suchen.

Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, da der Teichstein an der Ostseite stark bewaldet ist und nur im Südwesten, genau oberhalb des Alten Zeughaus, befindet sich ein geeigneter Aussichtspunkt. Optimal war das nicht so wirklich, da ich auch keine gute Ablagefläche für mein ganzes Fotozeug hatte. Wenig Platz und kalter, beißender Wind sind in Kauf zu nehmen, wenn am Ende gute Fotos herauskommen.

Für Nebel war es die falsche Jahreszeit, doch dafür lag an diesem Morgen ein wenig Dunst in der Luft. Normalerweise mag ich Dunst eher weniger, doch in Kombination mit der aufgehenden Sonne ist er nicht verkehrt. So kommt etwas mehr Tiefe ins Bild. Hatte ich schon erwähnt, dass es recht frisch um die Ecke zog, da oben auf dem Teichstein? Die Bedienung der Hasselblad, die, Metallbauweise sei dank, auch gefühlt einem Eisblock gleich kam, war nicht gerade ein Genuss für die Finger. Ich Depp hatte auch wie so oft meine Handschuhe vergessen. Wer rechnet denn auch damit, dass es Mitte September so dermaßen kalt würde? Wahrscheinlich viele, ich aber offenkundig nicht.

Mit jeder Minute veränderte sich das Licht in Stärke, Richtung und Temperatur/Farbe und mit ihm auch die Wirkung der Landschaft. Zumindest in der Zeit 30 Minuten vor und nach dem Sonnenaufgang sind die Veränderungen sehr deutlich und sorgen für eine große Bandbreite an möglichen Fotos. Ich war froh, dass ich auch das 350mm Tele für die Hasselblad mitgeschleppt habe, da es Landschaften ganz anders wirken lässt als ein Weitwinkel oder eine Normalbrennweite. Diese Komprimierung hat seinen ganz einen Charme, den man natürlich nicht überstrapazieren sollte.
Auch wenn der Teichstein für Fotos vom Sonnenaufgang nicht optimal ist, war es schöner Ausflug und eine schöne Wanderung.

Als kleinen Bonus gibt es ein paar Eindrücke vom Entstehen der Fotos.

One Reply to “An einem kühlen Morgen…”

  1. Guten morgen Herr Neugebauer,
    ich selbst bin wieder der analogen Fotografie verfallen. Vor wenigen Jahren begann ich mit der Hasselblad und der Rolleiflex analog zu fotografieren. Es war mir alles dann doch zu zeitaufwendig worauf ich mich wieder der Digitalfotografie zuwandte. Natürlich begann man, vermutlich den Charme der analogen Fotografie unwissend zu vermissen, mit der Adaption vorhandener Mittelformat Objektive. Aber kein Sensor bildet vollumfänglich den Bildkreis solcher Objektive ab! Zudem beginnt man wieder bewusster mit den Motiven und Lichtverhältnissen umzugehen, da 12 oder gar 10 Aufnahmen schnell vollzogen sind!
    Es ist ermutigend das der ein oder andere wieder damit beginnt, Ruhe und Zeit in die Fotografie einzubringen. Überzeichnung, unwirkliche Freistellung war gestern, heute gilt wieder die Authentizität und Natürlichkeit! Mutter Natur zeigt uns Bilder, manchmal auch wahre Gemälde. Diese in ihrer Tatsächlichkeit zu erfassen ist wahre Fotografie! Vielen Dank für Ihre verbalen und bildlichen Kommentare!
    Viele Grüße

    Lothar Angenendt

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