Lomo Color 400 – Alternative zu Kodak?

Hasselblad 2000FCW, Natur, Lomography Color Negative 400

Nachdem Fuji Anfang des Jahres die Einstellung des Pro 400H verkündet hat, hat man im Mittelformat eigentlich nur noch Kodak als Anbieter von „normalen“ Farbnegativ-Filmen. Oder? Nein, es gibt da noch Lomography! Cinestill zähle ich ganz frech zu Kodak, da sie lediglich Kodak Vision 3 Filme um ihren Remjet-Layer berauben und unter eigenem Namen verkaufen (50D und 800T).

Lomography

Wenn man an Lomography oder kurz Lomo denkt, denkt man zumeist an ausgefallene Filme. Filme wie den Lomochrome Purple, Metropolis oder den Redscale. Alle drei sind keine Filme für Freunde von halbwegs naturgetreuen Farben. Doch Lomo hat noch mehr zu bieten. Von den Schwarzweißfilmen möchte ich hier gar nicht weiter reden, auch wenn da ihr Portfolio reich bestückt ist. Nein, mir geht es um deren normale Farbfilme: Lomography Color Negative.

Color Negative

Unter dem Label Color Negative bietet Lomography drei verschiedene Farbnegativ-Filme an: den 100, 400 und 800. Während ich die beiden letzteren schon ein wenig getestet habe, liegt der 100er noch unbelichtet in meinem Kühlschrank. Womit Lomo für alle drei Filme wirbt, sind satte Farben. Was die beiden von mir getesteten Varianten betrifft, kann ich dem uneingeschränkt zustimmen. Die Farben sind satt, ohne jedoch kitschig-bunt zu sein. Letztlich hängt das Ergebnis ohnehin vom Scan ab.

Die richtige Belichtung

Hier soll es nun um den Color 400 gehen. Zum einen, weil ich ihn erst letztens belichtet habe und ihn zudem selbst entwickelt habe.
Im Gegensatz zu den Effektfilmen gibt Lomography bei den Color Filmen nur eine Empfindlichkeit an. Im Fall des Color 400 ist das sinnigerweise ISO400. Genau so habe ich ihn dann auch belichtet. Keine Über- oder Unterbelichtung. Und auch keine Experimente. Mag langweilig sein, führt jedoch bei so gut wie allen frischen Filmen zu den besten Ergebnissen. Da kann ein spezielles Filmlabor gern behaupten, dass man den Portra 800 zwei Blenden überbelichten sollte. Es ist und bleibt Unsinn! Welche Auswirkungen Über- und Unterbelichtungen auf Filme haben, zeigt Kyle McDougal in seinen Film Exposure Tests eindrücklich.

Der Color Negative 400

Schon beim ersten Begutachten der Negative nach dem Entwickeln zeigte sich, dass die Negative eine gute Dichte haben und kontrastreich sind. Beim Scannen bestätigte sich der erste Eindruck. Farben werden satt wiedergegeben, ohne jedoch übersättigt oder knallbunt zu sein. In diesem Punkt hält der Color 400 das Versprechen von Lomography. Grün- und Rottöne werden angenehm ausgewogen wiedergegeben. Wenn überhaupt ist ein leichter Magentastich sichtbar. Auch die Schärfe ist gut, genauso wie das geringe Korn. In meinen Augen ist der Film eine gute, lichtempfindlichere Ergänzung zum Ektar. Insgesamt ist die Charakteristik vollkommen anders als von Kodak- und Fuji-Filmen. Was auch immer die Basis des Lomo Color Negative 400 ist, sie gefällt mir. Ich habe mir daher auch noch ein paar Rollen gesichert.

Preis und Verfügbarkeit

Diese beiden Punkte möchte ich ungern aussparen, da sie durchaus wichtig sind. Der Preis ist auf jeden Fall ein weiteres klares Argument für den Lomography Color Negative 400. Mit knapp 25 € für ein Dreierpack ist er unschlagbar günstig. Eine Rolle im Format 120 kostet somit rund 8,30 €, verglichen mit den circa 11 € für eine Rolle Portra 400.

Die Verfügbarkeit ist bei allen Farbfilmen von Lomography immer so eine Sache. Oft sind die Filme vergriffen, wobei das vor allem für den Color 800 gilt. Dennoch bin ich immer bedacht ein Dreierpack im Kühlschrank zu haben.

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