Meine Filmauswahl

Kleinbildfilm 135 und Rollfilm 120

Dieser Beitrag ist kein Beitrag im eigentlichen Sinne. Es ist vielmehr eine Übersicht der Filme, die ich nutze und meine Gedanken dazu. Mir ist bewusst, dass sowas immer sehr subjektiv ist und auch, dass es viel mehr Filme da draußen gibt, die ich hier nicht aufführe. Wie gesagt, hier geht es nur um die von mir genutzten Filme. Wie das halt so ist mit dem Geschmack und den eigenen Präferenzen, sie ändern sich im Laufe der Zeit. Deswegen werde ich diese Übersicht in unregelmäßigen Abständen aktualisieren.

Stand: 17.08.2023

Schwarzweißfilme

Adox CHS 100 II

Adox CHS 100 II

Der CHS 100 II ist ein in allen möglichen Formaten von Kleinbild bis zum Ultra-Großformat erhältlicher Film, der von Adox selbst im schönen Bad Saarow hergestellt wird. Er ist ein „klassischer“ Schwarzweißfilm mit einer Emulsion aus kubischen Kristallen.
Die Charakteristik unterscheidet sich von modernen Filmen, jedoch auch vom Fomapan 100. Gerade die kleine „Lücke“ im Bereich grün-blau macht sich für Landschaftsaufnahmen gut. So bekommt man auch ohne Filterung schon einen etwas dunkleren Himmel als bei anderen Filmen.
Ich benutze den CHS 100 II sehr gern im Großformat, da er preislich immer noch sehr gut ist und mir zudem auch so sehr gut gefällt. Fehler in der Emulsion habe ich bei ihm noch nie gehabt.

Adox Silvermax 100 (wird nicht mehr produziert)

Adox Silvermax 100, analog, Kleinbild, Bornholm
Adox Silvermax 100

Der Silvermax 100 war ein leider (!) nur im Kleinbildformat erhältlicher Film, der von Adox selbst im schönen Bad Saarow hergestellt wurde. Er unterscheidet sich von anderen Schwarzweißfilmen durch seinen erhöhten Silbergehalt und den damit einhergehenden Vorteilen: gesteigerte Schärfe und Dynamik bei feinerem Korn. Ich entwickle den Silvermax entsprechend den Vorgaben von Adox in dem dafür vorgesehenen Entwickler, der passenderweise auch Silvermax heißt.
Mir gefällt die Charakteristik des Silvermax sehr, weswegen ich ihn auch immer „auf Lager“ hatte. Zudem war er preislich deutlich günstiger als z.B. der Kodak Tmax 100 oder der Fuji Acros 100. Er wurde leider eingestellt und ob eine Version II entwickelt wird, ist höchst fraglich.

Agfa Copex Rapid / Spur DSX

Agfa Copex Rapid, Landschaft, Rodinal, Rollfilm, Mittelformat
Agfa Copex Rapid

Der Agfa Copex Rapid ist ein niedrigempfindlicher Mikrofilm, der im Kleinbild- und Mittelformat angeboten wird. Er wird von Agfa-Graevert hergestellt und von Maco vertrieben.
Bei Spur heißt der selbe Film DSX. Er zeichnet sich durch eine hohe Auflösung, kaum Korn und eine hohe Schärfe aus. Dazu gesellt sich noch ein schöner, knackiger Kontrast. Er ist vom Charakter mit den Rollei Retros 80S und 400S vergleichbar. Ich mag seinen Look sehr; und auch seinen Preis.
Wie bei Mikrofilmen üblich, harmoniert er nicht mit jedem Entwickler. Zum Glück funktioniert jedoch Rodinal sehr gut.

Bergger Pancro 400

Kaufhaus Totschek Görlitz
Bergger Pancro 400

Der Pancro 400 ist ein besonderer Schwarzweißfilm, da er in seiner Emulsion sowohl kubische als auch flache Kristalle besitzt. Durch diese Kombination besitzt er einen weiten Belichtungsspielraum und eine sehr gute Tonwertabstufung bei gleichzeitig dezentem Korn. Ich liebe ihn und nutze ihn sehr gern für Architektur- und Portraitaufnahmen. Sein Preis ist zudem recht moderat. Insgesamt ist er einer meiner Lieblingsschwarzweißfilme im Bereich ISO400 für Mittelformat, vor allem entwickelt in Kodak Xtol bzw. Adox XT-3 oder Bergger BERspeed. Ein umfassenderen Bericht über den Pancro und auch ein paar Beispielfotos, sind im Blogbeitrag über den Film zu finden (hier klicken).
Im Großformat hatte ich bisher keine Charge ohne Emulsionsfehler. Daher nutze ich ihn nicht als Planfilm.

Fomapan 100 creative/Kosmo Foto Mono

Kosmo Foto Mono, Foma 100, Birken
Kosmo Foto Mono

Der Foma 100 ist einer der günstigsten SW-Filme auf dem Markt, was ihn aber auf keinen Fall zu einem schlechten Film macht. Im Gegenteil, ich mag ihn sehr gern! Klar, er ist nicht so scharf wie der Adox Silvermax, hat auch nicht dessen Dynamikumfang und kann auch nicht mit dem exzellenten Schwarzschildverhalten des Fuji Acros mithalten. Doch er hat einen ganz eigenen, sehr klassischen Charakter und genau das gefällt mir. Der Kosmo Foto Mono ist übrigens der selbe Film in anderem Gewand. Über ihn habe ich schon mal ein paar Worte mehr verloren. Den Bericht findet ihr hier. Ich entwickle den Foma 100 in Spur Acurol-N, aber auch in Kodak HC-110 entwickelt mag ich ihn sehr. Seit Jobo den Wehner Entwickler unter dem Namen Alpha verkauft, nutze ich bei Rotationsentwicklung ausschließlich diesen und bin mehr als zufrieden damit.
Ich nutze ihn vor allem im Mittel- und Großformat.

Fomapan 400 action

Chamonix_C45F-2_Foma-400_Adox-FX39II_Portrait_Jessica
Fomapan 400 action im Großformat

Der Fomapan 400 ist ebenfalls einer der günstigsten SW-Filme auf dem Markt. Er hat einen etwas anderen Charakter als der Fomapan 100, was vor allem an den unterschiedlichen spektralen Empfindlichkeiten liegt. Die erweiterte Rotempfindlichkeit macht sich vor allem bei Portraits bzw. allgemein bei Menschenfotos positiv bemerkbar. Der Fomapan 400 besitzt ein ausgeprägteres Korn als Kodak Tri-X 400 und Tmax 400, was aber in meinen Augen nicht weiter schlimm ist. Ich entwickle ihn vor allem in Adox FX-39II und XT-3, sowie in Jobo Alpha.
Ich nutze ihn sowohl im Mittel- als auch im Großformat.

Fuji Acros 100 (mittlerweile durch Version II ersetzt)

Fujifilm Acros 100, Model, Lost Place
Fujifilm Acros 100

Der Fuji Acros 100 ist ein Film an dem sich die Geister scheiden. Die einen finden ihn zu steril, zu sauber und charakterlos, die anderen wiederum lieben ihn. Ich gehöre zu letzterer Gruppe. Der Acros ist der Film mit dem mit Abstand besten Schwarzschildverhalten. Bis zu 120s kann man belichten, ohne die Belichtung in irgendeiner Weise anzupassen. Und im richtigen Entwickler (Hände weg von Rodinal!) erwacht auch der Acros zu Leben und man kann ihm Charakter entlocken. Sein natürlicher Kontrastreichtum muss einem jedoch gefallen. Ich mag ihn, vor allem in Kodak Xtol entwickelt. Auch in Jobo Alpha/Wehner macht er eine wirklich gute Figur.

Ilford Delta 3200

Ilford Delta 3200, analog, Mittelformat, Model, Doppelbelichtung
Ilford Delta 3200, Doppelbelichtung, belichtet auf ISO1600, entwickelt auf ISO3200

Der Delta 3200 war bis zum Erscheinen der Neuauflage des Kodak Tmax P3200 der letzte hochempfindliche Schwarzweißfilm auf dem Markt. Im Rollfilm-Format ist er es immer noch. Ich mag den Look, den man mit ihm erzeugen kann, Korn- und Kontrastreich. Manch einer mag meinen, dass der HP5+ um zwei Blenden gepusht besser aussähe, das kann ich jedoch nicht bestätigen. Vor allem in Ilfords DD-X-Entwickler zeigt der Delta 3200 was in ihm steckt. Besonders die Schattenzeichnung bei ISO3200 ist repektabel, da kommt der HP5+ nicht heran.
Im Kleinbild-Format nutze ich den Delta allerdings nicht, denn da gibt es ja den Tmax P3200 aus dem Hause Kodak…

Ilford HP5 Plus

IlfordHP5+, analog, Mittelformat, Model
Ilford HP5 Plus

Der HP5 Plus von Ilford ist einer der verbreitetsten SW-Filme und auch einer der beliebtesten. Was macht ihn denn aus? Er ist ein Allrounder und recht gutmütig gegenüber Fehlbelichtungen. Zudem ist er preislich sehr attraktiv, sodass man ihn auch mal für Schnappschüsse nutzen kann. Auch wenn er eine „klassische“ Emulsion mit kubischen Kristallen besitzt, hat er doch einen anderen Charakter als der vergleichbare Kodak Tri-X 400.
Ich nutze ihn mittlerweile im Großformat sehr sehr gern. Er ist preislich attraktiv und insbesondere dem Fomapan 400 in allen Belangen deutlich überlegen.

Kodak Tmax P3200

Kodak Tmax P3200, analog, Kleinbild, Tattoo, Reportage
Kodak Tmax P3200

Der Tmax P3200 ist einfach nur grandios! Er ist nochmal schärfer und kornärmer als der Delta 3200 und dabei noch etwas gutmütiger in den Schatten und Lichtern. Das Ganze ist gepaart mit einem knackigen Kontrast und damit einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Ich entwickle ihn in Kodak Xtol 1:1.
Schade, dass es ihn nur als 135er Format gibt, im Mittelformat würde er mir sicherlich auch sehr gefallen.

Orwo NP20 (wird nicht mehr produziert)

Orwo NP20, Mittelformat, birken, natur, schwarzweiß, analog
Orwo NP20, belichtet auf ISO40

Der NP20, obwohl schon lange nicht in Produktion, ist einer meiner Lieblingsfilme. Aufgrund der langen Überlagerung von mindestens 27 Jahren bringt er es zwar nicht mehr auf seine nominelle Empfindlichkeit von DIN 20° (ISO/ASA 80), für Landschaften ist er jedoch immer noch erste Wahl bei mir, wenn ich einen Orwo nutzen will. Ich belichte ihn auf ISO25, was bei einer Entwicklung in einer Mischung aus Kodak HC-110 und Rodinal zu den für meinen Geschmack besten Ergebnisse führt.
Einen ausführlichen Bericht zum Film von mir findet ihr hier.

Orwo NP27 (wird nicht mehr produziert)

Orwo NP27, Mittelformat, birken, Landschaft, schwarzweiß, analog
Orwo NP27, belichtet auf ISO200

Der NP27 ist ein völlig anderes Kaliber als der NP20: roher, gröber und körniger. Doch auch das gefällt mir sehr. Trotz allem ist er dennoch ein immer noch recht scharf und besitzt einen ausreichenden Dynamikumfang. Ich belichte ihn auf ISO100 bis 200 und entwickle ihn in meinem eigenen Rhythmus in einer Mischung aus Kodak HC-110 (Verdünnung B) und Rodinal. Auch in Tetenal Ultrafin kann man ihn gut entwickeln. Ein paar Worte mehr zu ihm gibt es hier zu lesen.
Wie alle Orwos wird er nicht mehr produziert, was ich sehr schade finde. Die Leute aus Wolfen verstanden ihr Handwerk und haben exzellente Filme hergestellt, die sich hinter den Produkten von Agfa, Kodak und Ilford in keinster Weise verstecken mussten.

Rollei Retro 80S

Rollei Retro 400S, belichtet mit der Zeiss Ikon Ikonta 520/2 von 1934

Der Retro 80S ist dem 400S sehr sehr ähnlich. Der einzige Unterschied ist eigentlich die Empfindlichkeit, denn rein vom Aussehen her unterscheiden sich beide Retros fast gar nicht. Daher gilt für ihn, was ich auch schon über den 400S geschrieben habe. Nur einen Unterschied gibt es dann doch, denn ich habe nun schon mehrere Rollen 80S gehabt, bei denen das Trägerpapier auf den Film durchgeschlagen ist und ich die Markierungen auf den Fotos hatte.
Auch den Retro 80S entwickle ich in Rollei Supergrain.

Rollei Retro 400S

Rollei Retro 400S, Zeiss Ikon Ikonta 520/2, Wald, kontrast
Rollei Retro 400S, belichtet mit der Zeiss Ikon Ikonta 520/2 von 1934

Der Retro 400S ist nichts anderes als ein umgelabelter Agfa 400S Verkehrsüberwachungsfilm, was er mit dem deutlich teureren JCH Streetpan 400 übrigens gemein hat. Er besitzt von Haus aus einen sehr hohen Motivkontrast und sollte möglichst genau belichtet werden. Wer ihn wie einen Kodak Tri-X oder Ilford HP5 Plus behandelt, wird sicherlich enttäuscht werden, da bei ihm Lichter sehr schnell ausbrennen und Schatten gleichsam zulaufen. Sein Dynamikumfang ist eher mit dem von Diafilmen vergleichbar und umfasst nur um die 6-7 Blendenstufen bei Normalentwicklung. (Bei einer ausgleichenden Entwicklung wird er durchaus etwas gutmütiger, verliert aber auch an globalem Kontrast und damit seinen eigentlichen Charakter.) Wer damit leben kann und auch mit den gelegentlich auftretenden Störungen in der Emulsion, der sollte den Film mal ausprobieren.
Er hat noch eine Besonderheit: seine Sensibilisierung reicht bis in den Infrarot-Bereich und mit entsprechender Filterung (IR720) kann man mit ihm IR-Fotos mit dem bekannten Look erstellen.
Ich mag ihn wirklich sehr gern. Als Entwickler kommt bei mir Rollei Supergrain zum Einsatz, den ich für den Retro 400S am besten finde.

Farbnegativfilme

Fuji Pro 160NS (in Europa nicht mehr erhältlich)

Fuji Pro 160NS, analog, Mittelformat, Bornholm, Strand
Fujifilm Pro 160NS, belichtet auf ISO100

Der Pro 160NS ist ein Film, auf den ich eher per Zufall gestoßen bin. Der Portra 160 und der Ektar 100 waren im Geschäft meines Vertrauens ausverkauft, also habe ich ihn genommen und bin seitdem begeistert. Er besitzt eine ähnlich hohe Farbsättigung wie der Ektar 100, ist jedoch fujitypisch kühler abgestimmt, was gerade bei Natur- und Meeresaufnahmen sehr passend ist. Er ist subjektiv nicht ganz so scharf wie der Ektar, aber das ist meckern auf ganz hohem Niveau. Ich belichte ihn meist auf ISO100, da er mir so am besten gefällt. Er braucht auf alle Fälle viel Licht. Unterbelichtet kommt es wie beim 400H schnell zu Farbverschiebungen ins blau-grüne und zu vermehrtem Korn, vor allem in den Schattenpartien.
Fuji bietet ihn scheinbar nur noch in Japan an und meine Reserven sind mittlerweile komplett aufgebraucht.

Fuji Superia Venus 800

Fujifilm Venus 800, Nikon FM2, elbsandsteingebirge, sonnenaufgang
Fujifilm Superia Venus 800

Der Superia Venus 800 ist der letzte höherempfindliche Farbnegativfilm von Fuji, nachdem sie den Superia/Natura 1600 eingestellt haben. Der Venus 800 hat eine nur unmerklich gröbere Kornstruktur als der Superia Xtra 400. Dafür bildet er die Farben etwas neutraler und weniger Kühl ab. Was beide vereint ist die recht hohe Farbsättigung und der breite Belichtungsspielraum. Ich mag ihn sehr, vor allem wenn mal weniger Licht vorhanden ist. Für Aufnahmen von Landschaften und Natur ist er in meinen Augen besser geeignet als der Portra 800, allerdings ist der Venus nur im Kleinbild-Format erhältlich. Leider ist er auch nicht immer verfügbar und preislich zudem nicht sehr attraktiv.

Kodak Ektar 100

Kodak Ektar 100, Mittelformat, Sonnenaufgang, Elbsandsteingebirge
Kodak Ektar 100

Der Ektar 100 ist ein Farbnegativfilm, der von der Farbsättigung fast wie ein Diafilm wirkt. Seine warme Abstimmung lässt ihn für Portraits (rote Haut) nicht erste Wahl sein, aber für Landschaften ist er ideal. Sein nicht sichtbares Korn und seine Schärfe vervollständigen das Bild vom exzellenten Farbfilm. Gerade in den etwas anspruchsvolleren Momenten zum Sonnenauf- und untergang spielt er seine volle Stärke aus. Der Dynamikumfang ist einfach nur grandios. Ich mag ihn sehr, auch wenn er recht teuer ist.

Kodak Portra 160

Kodak Portra 160, Pillnitz, Mittelformat, analog
Kodak Portra 160, belichtet auf Nennempfindlichkeit

Der Portra 160 ist ein für Portraits abgestimmter Farbfilm, was ihn etwas weniger gesättigt daherkommen lässt als beispielsweise den Ektar. Doch so einfach ist es nun auch wieder nicht. Denn der Portra, und das gilt für alle drei Varianten, ist durchaus ein Allrounder. Auf die Nennempfindlichkeit belichtet sind seine Farben immer noch hinreichend gesättigt. Seine neutrale Abstimmung sorgt für schmeichelhafte Hauttöne. Für viel Licht ist der Portra 160 eine perfekte Wahl, wenn keine übermäßige Sättigung nötig ist.

Kodak Portra 400

Kodak Portra 400, Push+2, analog, Mittelformat, Model
Kodak Portra 400, belichtet auf ISO800, Push +2 entwickelt

Der Portra 400 ist die Allzweckwaffe unter den Farbfilmen, er verträgt eine Überbelichtung genauso gut wie eine Unterbelichtung in Kombination mit Pushentwicklung (siehe Beispielfoto). Wenn man nicht weiß, wie das Licht vor Ort sein wird, ist der Portra 400 die beste Wahl. Er ist in meinen Augen dem Fuji Pro 400H subjektiv überlegen. Seine Qualität schlägt sich leider auch im Preis nieder, der Kodak-typisch sehr hoch ist. Dennoch ist er ein Film, den ich sehr gern und oft nutze.

Kodak Portra 800

Kodak Portra 800, Fensterlicht, Model, analog, Mittelformat
Kodak Portra 800

Der empfindlichste Vertreter der Portra-Reihe ist der Portra 800. Ihn macht zudem seine Emulsion besonders, denn er basiert im Gegensatz zu Portra 160 und 400 nicht auf der Vision3 Technologie von Kodak, sondern noch auf der älteren Vision2. Das macht ihn aber keinesfalls zu einem schlechteren Film. Auch er ist scharf, zeigt für seine Empfindlichkeit ein erstaunlich geringes Korn und zeichnet sanfte Farben. Leider ist er auch mit Abstand der Teuerste der Portras, sodass ich ihn nur in seltenen Fällen einsetze.

Lomography Color Negative 400

Hasselblad 2000FCW, Natur, Lomography Color Negative 400
Lomography Color Negative 400

Der Lomo 400 ist derzeit im Mittelformat die einzige, frisch produzierte Alternative zum Portra 400, eine wirklich gute Alternative. Allerdings ist er auch völlig anders, denn seine Farbwiedergabe ist deutlich satter, dafür ist sein Korn akzentuierter. Preislich ist er unschlagbar: eine Rolle 120er kostet 8,30€ (ggü. ca. 12,50€ beim Portra 400). Ich mag ihn auf jeden Fall sehr und nutze ihn relativ häufig. Ist leider nur im Kleinbild- und Mittelformat erhältlich. Einen ausführlicheren Bericht von mir über den Lomo 400 gibt es HIER.

Lomography Color Negative 800

Lomography Color Negative 800

Der Lomo 800 ist aktuell eine von zwei Alternativen zum Portra 800. Und er muss sich vor diesem auch nicht verstecken. Im Gegenteil, der Lomo 800 ist wirklich gut. Hauttöne werden trotz seiner etwas kräftigeren Sättigung sehr schön wiedergegeben. Auch die Schärfe ist sehr gut. Das Korn hält sich zudem in Grenzen und ist kaum mehr als beim Lomo 400. Das Ganze gibt es zudem noch zu einem sehr vernünftigen Preis: 9,30€ für einer Rolle 120er (ggü. ca. 15€ für den Portra 800 und ca. 14,60€ für den Cinestill 800T). Ich kann über den Film wirklich nicht meckern, außer vielleicht, dass es ihn nicht immer gibt.

Diafilme

Fuji Provia 100F

Sonnenaufgang in Brandenburg: Fujifilm Provia 100F

Der Provia 100F ist der gemäßigte Bruder der beiden Velvias. Er gibt die Farben etwas weniger gesättigt wieder und ist damit in meinen Augen deutlich vielseitiger anwendbar. Korn kann man bei ihm, wie auch bei den Velvias, kaum feststellen. Scharf ist er ebenfalls. Was mir sehr gefällt, ist der fehlende Magentastich der Velvias und die bessere Schattenzeichnung. Ich würde soweit gehen und behaupten, der Provia hat einen ein bis zwei Blenden größeren Dynamikumfang als die Velvias. Für mich ist das der ideale Dia-Film, denn er sieht die Welt sehr ähnlich wie ich es mache.

Fuji Velvia 50

Fujifilm Velvia 50, Mittelformat, mais, natur
Im Maisfeld: Fujifilm Velvia 50

Der Velvia 50 ist wohl einer der Klassiker unter den Diafilmen, nicht so legendär wie der Kodachrome, dafür aber immer noch erhältlich. Er ist eine kleine Diva, wenn es um die Belichtung geht, denn er mag weder Über- noch Unterbelichtung, eine exakte Belichtungsmessung ist bei ihm Pflicht. Die angegebenen ISO50 entsprechen jedoch nicht so wirklich der Realität, es sind eher ISO32 – ISO40. Dafür wird man mit den sattesten Farben aller Filme belohnt. Das, die überragende Schärfe und im Prinzip kein sichtbares Filmkorn machen den Velvia zum idealen Film für Landschaftsaufnahmen und übergroße Fineart-Prints. Für Portraits ist er aufgrund seiner Buntheit nicht geeignet. Preiswert ist er auch nicht, aber für so einen tollen Film gebe ich gern mal ein paar Euro mehr aus, denn die mit ihm erzielbaren Ergebnisse sind es letztlich wert.

Fuji Velvia 100

Fujifilm Velvia 100, Hasselblad 500C/M, elbsandsteingebirge, himmel
Sonnenaufgang im Elbsandsteingebirge: Fujifilm Velvia 100

Auch wenn der Velvia 100 den selben Namen trägt wieder Velvia 50, so sind beide Filme nach meiner Erfahrung nur bedingt vergleichbar. Der Velvia 100 ist minimal weniger stark gesättigt als sein 50er Pendant und besitzt keinen ganz so großen Magenta-Farbstich. Das macht ihn ein bisschen vielseitiger, denn er ist daher bedingt auch für Portraits durchaus geeignet. Auch die ca. anderthalb Blendenstufen höhere Empfindlichkeit ist ab und an sehr nützlich, vor allem, wenn das Stativ zuhause liegt.

Kodak Ektachrome 100VS (wird nicht mehr produziert)

Kodak Ektachrome E100VS, Landschaft, Mittelformat, analog
Feldweg mit Birke auf Kodak Ektachrome E100VS

Kodak hat den Ektachrome in verschiedensten Varianten hergestellt, unter anderem auch als E100VS (VS für vivid saturation). Und der macht seinem Namen alle Ehre, denn er gibt die Farben leuchtend und satt wieder. Durch seine Überlagerung haben meine Rollen eine Farbverschiebung in Richtung violett-magenta erfahren, was aber die Bildstimmung teilweise noch unterstützt. In den anderen Fällen war sie leicht im Scanprozess zu korrigieren. Der E100VS gefällt mir eindeutig besser als der neu aufgelegte E100, schon allein weil letzterem Charakter fehlt. Den gegenüber den Fujis höheren Belichtungsspielraum zeigt der E100VS übrigens auch schon.
Ich habe hier ausführlicher über ihn berichtet.

Kodak Ektachrome 320T (wird nicht mehr produziert)

Kodak Ektachrome E320T, kleinbild, sonnenaufgang, landschaft
Kodak Ektachrome E320T bei Tageslicht, entwickelt in E-6

Der Kodak Ektachrome E320T ist ein auf Kunstlicht abgestimmter Diafilm, der nun auch schon einige Jahre nicht mehr produziert wird. Entsprechend gibt es nur noch überlagerte Restbestände. Er ist dennoch ein interessanter Film, vor allem wegen seiner Sensibilisierung auf Kunstlicht. Bei Tageslicht fotografiert hüllt er die Szene in einen violett-blauen Grundton, nachts auf der Straße bleiben die Farben neutral.
Interessanterweise werden die Farben im Cross-Prozess bei Tageslicht recht neutral und ziemlich satt. Dafür wird das Ergebnis grob und körnig. Mehr dazu findet ihr hier.

Kodak Ektachrome 320T, analog, Kleinbild, cross
Kodak Ektachrome E320T, cross-entwickelt in C-41

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