Auf dieser Seite zeige ich alle analogen Kameras, die sich in meiner Sammlung befinden. Am Anfang habe ich alles querbeet gekauft und gesammelt, doch mittlerweile konzentriere ich mich verstärkt auf Kameras aus Dresdner Produktion, z.B. von Zeiss Ikon und Pentacon. Besonders Kameras aus der Zeit vor 1945 haben es mir angetan. Die ein oder andere Kamera anderer Hersteller und aus anderen Zeit wandert dennoch ab und zu in meine Vitrine.
Adox Golf 63
Die Adox Golf war seinerzeit eine Einsteigerkamera für das 6×6-Format. Entsprechend rudimentär fällt die Ausstattung aus. Was nicht da ist, kann jedoch nicht kaputt gehen und so funktioniert sie noch tadellos. Meine Golf 63 besitzt das Adoxar 75mm f/6.3 mit Vario-Zentralverschluss, der nicht viele Zeiten bietet, jedoch zuverlässig seinen Dienst verrichtet. Der Sucher ist klein aber gut nutzbar. Eine kleine Besonderheit sind die abgerundeten Ecken der mit ihr gemachten Fotos. Einige Beispielfotos, die ich mit ihr gemacht habe, sind im Beitrag über die drei Falter zu sehen.
Balda Baldax mit Carl Zeiss Jena Tessar
Die Baldax ist eine 6 x 4,5 Faltkamera für 120er Rollfilm von der Firma Balda-Werk aus Dresden. Das Baujahr müsste laut Seriennummer des Compur-Verschluss 1934 sein. Sie besitzt in meinem Fall ein Carl Zeiss Jena Tessar 7,5cm f/4.5 mit Compur-Zentralverschluss (1 – 1/250s, B). Wie bei so gut wie allen Kameras dieser Zeit gab es auch die Baldax mit verschiedensten Objektiven, Suchern und Verschlüssen. Auch nach fast 90 Jahren verrichtet die Kamera ihren Dienst ohne Fehl und Tadel. Einige Beispielfotos, die ich mit ihr gemacht habe, sind im Beitrag über die drei Falter zu sehen.
Balda Baldax mit Meyer Görlitz Trioplan
Auch diese Baldax ist eine 6 x 4,5 Faltkamera für 120er Rollfilm von der Firma Balda-Werk aus Dresden. Ihr Baujahr müsste laut Seriennummernabgleich ca. 1936/37 sein. Das exakte Baujahr lässt sich leider bei den Objektiven von Meyer-Görlitz nicht mehr so einfach nachvollziehen, da die Aufzeichnungen dazu verloren gegangen sind. Lediglich die Seriennummer des Compur-Verschluss ist genau einem Jahr zuzuordnen. Das angesprochene Objektiv von Meyer-Görlitz ist ein 7,5cm f/2,9 Trioplan, welches wie das Schwestermodell mit einem Compur-Zentralverschluss (1 – 1/250s, B) ausgestattet ist. Ein weiterer Unterschied zum Modell mit dem Tessar-Objektiv ist der Sucher. Die Trioplan-Baldax besitzt einen Durchsichtsucher, wohingegen die Tessar-Baldax einen (Klapp-)Rahmensucher besitzt.
Auch nach über 80 Jahren funktioniert die Kamera einwandfrei. Mehr zu ihr gibt es im Beitrag über den Zuwachs meiner Kamerasammlung.
Chamonix C45F-2
Die Chamonix C45F-2 ist eine 4×5-Laufbodenkamera und ersetzt bei mir die Intrepid 4×5 Mk.3. Sie wiegt nur unwesentlich mehr als die Intrepid, ist jedoch deutlich stabiler und eigentlich in allen Belangen besser. Insbesondere der Universalbalgen macht das Arbeiten mit Weitwinkelobjektiven merklich einfacher bzw. überhaupt erst möglich. Der Balgen ermöglicht Auszugslängen zwischen 45 und 380mm (bzw. 440mm mit Extension-Board). Die zahlreichen Wasserwaagen helfen zudem, die Kamera sehr genau auszurichten.
Die Chamonix ist ebenfalls kompatibel zu den weit verbreiteten Linhof-Objektivplatinen.
Nach einem Jahr im Einsatz kann ich mir ein erstes Fazit zu ihr erlauben: einfach großartig! Zwischen ihr und der Intrepid liegen einige Welten; funktional, aber auch preislich.
Fujifilm Instax Wide 300
Die Fuji Instax Wide 300 ist eine Sofortbildkamera für Instax Wide Integralfilm. Sie funktioniert vollautomatisch und die Einflussmöglichkeiten sind arg begrenzt. Dennoch finde ich die Ergebnisse, die man mit ihr erzielen kann, aller Ehren wert. Trotz ISO800 sind die Fotos knackig scharf und zeigen eine angenehme Farbwiedergabe. Der Monochrome-Film ist wörtlich zu nehmen, denn er ist monochrom und nicht richtig schwarzweiß. Einen ausführlicheren Bericht über die Instax Wide habe ich hier verfasst.
Hasselblad 500C/M
Über die Hasselblad 500C/M muss ich wahrscheinlich nicht viel schreiben. Sie ist eine Legende. Wodurch zeichnet sich die Hassi aus? Sie ist eine modulare 6×6 SLR für 120er Rollfilm. Zum System gehören Wechselobjektive mit Zentralverschluss (Compur bzw. Prontor) von Carl Zeiss (Oberkochen). Objektive ohne eigenen Verschluss kann man mit ihr nicht nutzen, da die eigentliche Kamera keinen eigenen echten Verschluss besitzt. Im Gegensatz zur Vorgängerin, der 500C, lässt sich bei der 500C/M die Mattscheibe ganz einfach ohne Werkzeug wechseln. Mehr zur Hasselblad habe ich hier geschrieben.
Hasselblad 2000FCW
Die Hasselblad 2000FCW sieht auf den ersten Blick von außen aus wie eine ganz normale Kamera der 500er-Serie, zeigt jedoch beim genaueren Blick ein paar Unterschiede. Auch sie ist eine modulare 6×6 SLR für 120er Rollfilm, besitzt jedoch einen elektronisch gesteuerten Schlitzverschluss (Titanfolie, horizontal ablaufend), der Belichtungszeiten bis zu 1/2000s erlaubt. Die für sie erhältlichen Wechselobjektive sind ebenfalls von Carl Zeiss (Oberkochen), besitzen aber keinen Zentralverschluss, sind dafür jedoch meist eine Blende lichtstärker als bei der 500C/M. Die Zentralverschlussobjektive für die 500er-Serie können dennoch uneingeschränkt verwendet werden. Insofern ist die 2000FCW etwas universeller einsetzbar als die Kameras der 500er Serie. Nicht zuletzt wegen ihrer nativen Fähigkeit zu Mehrfachbelichtungen, die die 500C/M nicht hat, nutze ich sie am meisten.
Ihagee Exakta Varex VX
Die Exakta Varex VX ist eine Kleinbild-Spiegelreflex mit Wechselsucher der Firma Ihagee aus Dresden. Ihr Design und ihre Funktionsweise stammen noch aus den 30er Jahren, von ihrer Vorgängerin, der Kine Exakta. Sie besitzt einen horizontal ablaufender Tuchschlitzverschluss, der bis zu 1/1000s ermöglicht. Aufgrund ihrer Auslegung ist die Exakta in meinen Augen ideal für Linkshänder: Auslöser, Zeitenrad und Spannhebel befinden sich auf der linken Gehäuseseite. Das ist für mich als Rechtshänder zumindest ungewohnt, um nicht zu sagen unpraktisch. Mein Exemplar wurde wahrscheinlich 1953 hergestellt, wie man anhand der Anordnung und Ausführung der Blitzbuchsen an ihrer Front erkennen kann. Seinerzeit wurden solche kleinen Veränderungen Stück für Stück eingeführt, ohne gleich das Modell umzubenennen. Das darf ruhig als kleiner Seitenhieb auf die unsinnige Praxis der Hersteller in den letzten 20 Jahren verstanden werden, jede Kleinigkeit als Grund zu nehmen, ein Modell neu zu benennen und als „Innovation“ zu feiern.
Ihagee Volks-Auto-Ultrix 4860
Die Auto-Ultrix 4860 von Ihagee aus Dresden ist eine Klappkamera für 620/120er-Rollfilm. Sie ist mit einem 105mm Sol-Anastigmat f/4,5 in einem Prontor II Zentralverschluss ausgestattet. Ihr Baujahr müsste laut Seriennummer 1939 sein. Sie ist deutlich einfacher und etwas weniger robust gebaut als die vergleichbaren Ikontas von Zeiss Ikon. Dennoch ist sie eine durchaus interessante Kamera.
Intrepid 4×5 Mk.3
Die Intrepid 4×5 Mk.3 ist eine Großformat-Laufbodenkamera und geeignet für Linhof-Technika-Platinen (96x99mm). Durch ihre Sperrholzbauweise in Kombination mit Aluminium- und 3D-Druck-Kunststoffteilen ist sie sehr leicht, dafür jedoch nicht so stabil wie vergleichbare Kameras anderer Hersteller. Eine Besonderheit ist ihr roter Balgen, der für Aufmerksamkeit sorgt. Intrepid bietet die 4×5 mittlerweile in der 5. Generation (Mk.5) an und man kann weiterhin zwischen vier verschiedenen Farben für den Balgen wählen (rot, schwarz, blau und grün). Sie mag zwar nicht so stabil sein, wie andere Großformatkameras, aber sie funktioniert recht gut und das zählt.
Sie ist nur noch meine Reserve-Großformatkamera, seit ich die Chamonix besitze. Ihr ist die Intrepid in allen Belangen, außer dem Gewicht, meilenweit unterlegen.
Konica Auto S1.6
Die Auto S1.6 ist eine Kleinbild-Messucherkamera mit Zentralverschluss und fest verbautem 45mm f/1.6 Hexagon Objektiv. Ihr sehr guter, großer Sucher besitzt einen Leuchtrahmen mit Parallaxe-Ausgleich, was das Bestimmen des Bildausschnitts sehr intuitiv macht. Der Filmtransport ist eine nicht ganz so zuverlässige Angelegenheit und neigt dazu, zu verklemmen. Auch das Objektiv ist nicht gerade eine Offenbarung. Man merkt, dass Konica hier unbedingt die Lichtstärke f/1.6 erreichen wollte und dabei Kompromisse eingegangen ist. Gerade bei Offenblende ist das Objektiv recht weich und kontrastarm, dafür zeichnet es eine angenehme Unschärfe. Abgeblendet wird es schärfer und knackiger, aber leider machen sich da dann die 5 geraden Blendenlamellen bemerkbar, die alles, was nicht scharf ist, sehr unruhig wirken lassen. Alles in allem ist die Kamera okay, aber bei mir auf jeden Fall nur etwas für die Vitrine.
Lomography LomoMod No. 1
Die LomoMod No. 1 ist eine Bausatzkamera aus Pappe von Lomography, ausgelegt für das 6×6-Format auf 120er Rollfilm. Ausgestattet ist ist sie mit einem flüssigkeitsgefüllten 80mm Sutton-Objektiv. Die Flüssigkeit dient, je nach Farbe und Zusammensetzung, als Effektfilter. Die Blendenöffnung (Offenblende = f/11) lässt sich über Einsteckblenden verändern, mitgeliefert werden kreisrunde Lochblenden bis f/32 (in halben Blendenwerten abgestuft) und bereits vorgefertigte Effektblenden (Sterne, Herz und Softfokus).
Der Zusammenbau benötigt etwas Fingerspitzengefühl und in etwa eine Stunde Zeit. Für einige Elemente werden bereits Ersatzteile mitgeliefert. Die Kamera lässt sich zudem farblich individualisieren.
Inwieweit die LomoMod nur eine Spielerei ist, wird sich noch zeigen. Interessant ist sie auf jeden Fall.
Mamiya C330
Die C330 ist eine zweiäugige Spiegelreflexkamera für 120er Rollfilm im Format 6×6. Wie bei Mamiya üblich ist sie weder besonders hübsch gestaltet noch auf Leichtbau getrimmt. Im Gegenteil, sie ist Pragmatismus in Reinform oder besser gesagt, Klotzform. Das hat jedoch den Vorteil, dass die Kamera extrem robust ist und einiges an grober Behandlung aushält. Die C330 ist eine der wenigen TLRs, die mit Wechselobjektiven bestückt werden kann. Diese besitzen immer einen eigenen Zentralverschluss (Seiko, bis 1/500s) und sind optisch erstklassig. Ich nutze sie recht selten, da ich im selben Format mit dem Hasselblad V-System schon eine etwas vielseitigere und kompaktere Alternative habe. Einzig für 220er Rollfilm nutze ich nur sie, da man mit ihr recht leicht zwischen 120er und 220er umschalten kann.
Mamiya RB67 Pro-S
Die RB67 ist eine modulare 6×7 Spiegelereflexkamera für Mamiya Sekor Objektive mit Zentralverschluss (Seiko, bis 1/400s). Ihre Bezeichnung RB steht für „revolving back“, also drehbares Rückteil. Man kann mit ihr, durch das Drehen des Filmmagazins, zwischen Hoch- und Querformat wechseln, ohne die Kamera an sich zu kippen. Im Sucher gibt es dafür automatisch verstellende Formatrahmen. Die Fokussierung erfolgt über einen im Gehäuse integrierten Balgenauszug, wodurch fast mit jedem Objektiv mehr oder weniger gut Makroaufnahmen möglich werden. Am Auszug befindet sich auch eine Skala mit Korrekturwerten für die Belichtung, je nach Brennweite und Auszugslänge. Die ganze Kamera ist wirklich sehr durchdacht und hervorragend gebaut. Das schlägt sich allerdings auch im Gewicht nieder. Die RB67 ist ein Brocken, um die 2,5kg wiegt sie mit Objektiv und Magazin. Auch wenn ich sie sehr mag, liegt sie zugunsten der Hasselblad fast nur noch in meiner Vitrine oder ist an befreundete Fotografen verliehen.
Nikon F4S
Die F4 ist eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera mit Wechselsucher und der Nachfolger der äußerst beliebten und verbreiteten F3. Sie besitzt einen elektronisch gesteuerten, vertikal ablaufenden Metalllamellen-Schlitzverschluss, der Zeiten bis zu 1/8000s ermöglicht. Natürlich nutzt sie auch das F-Bajonett und ist kompatibel mit allen Nikon-Objektiven, außer AF-E (AF-S nur im P- oder Auto-Modus nutzbar). Sie wird in den Diskussionen oft als halbgar bezeichnet, da in ihr weder die relativ reduzierte Philosophie der F3 noch die elektronische Ausgereiftheit der F5 konsequent umgesetzt wurden. Vielmehr bildet sie eine Brücke zwischen den alten, mechanischen und den neuen, elektronischen und automatisieren Kameras. Das hat Vor- und Nachteile. Das Bedienkonzept kann nicht völlig überzeugen, da hier ein Mischmasch aus Rädchen und Knöpfen besteht und keine stringente Bedienlogik zu existieren scheint. Wer jedoch schon mit digitalen und auch alten Nikons gearbeitet hat, gewöhnt sich schnell daran.
Ihre Fähigkeiten und Robustheit schlagen sich im Gewicht nieder. Sie ist schon ein Brocken, dafür liegt sie gut in der Hand und man kann mit ihr etwas längere Belichtungszeiten ruhig halten als zum Beispiel mit der deutlich leichteren FM2.
Nikon FM2
Die FM2 ist eine Kleinbild-SLR, deren Herzstück ein vollmechanischer, vertikal ablaufender Metalllamellen-Schlitzverschluss ist. Dieser wurde seinerzeit von Seiko entwickelt und schafft als kürzeste Belichtungszeit 1/4000s. Wie alle Nikon Spiegelreflexkameras nutzt auch sie das F-Bajonett, ist jedoch weder mit non Ai-Objektiven (Ring um das Objektiv-Bajonett kollidiert mit Blendenabnehmer am Gehäuse) oder den neuen AF-S und AF-E (kein Blendenring bzw. elektronisch gesteuerte Blende) kompatibel.
Sie ist leicht, robust und äußerst zuverlässig. Meine FM2-Modelle (allesamt N-Versionen) haben mich noch nie im Stich gelassen. Sie ist ohne Zweifel eine der besten mechanischen Kleinbildkameras überhaupt und gehört zu meinen Lieblingskameras.
Nikon S2
Bevor Nikon weltweite Bekanntheit mit seinen Spiegelreflexkameras erlangte, bauten sie Objektive und Messucherkameras, die der deutschen Contax nachempfunden wurden und auch deren Bajonett nutzten. Kompatibel sind sie untereinander dennoch nicht. Eine Weiterentwicklung der Nikon S ist die S2, wie ich sie besitze. Sie enthielt einige Verbesserungen und auch das von Leica etablierte 24×36-Format. Sie ist, wie alle Kameras aus der Zeit, vollmechanisch, besitzt einen horizontal ablaufender Tuchschlitzverschluss und einen 100% Sucher. Dieser bietet jedoch weder einen Parallaxe-Ausgleich noch einen Leuchtrahmen für verschiedene Brennweiten. Der Seriennummer nach müsste mein Exemplar 1955 oder 1956 gebaut worden sein. Mehr zu ihr, könnt ihr hier im Beitrag von mir lesen.
Ondu 6×12 Multiformat Rise
Die Ondu 6×12 ist eine Multiformat-Lochkamera für 120er Rollfilm aus Slovenien. Sie wird in Handarbeit fast vollständig aus Holz gefertigt und sieht schlicht und wunderschön aus. Sehr gut finde ich die Lösung, dass die Rückwand mit Magneten befestigt wird, auch die Filmspul-Drehknöpfe werden mit Magneten fest in Position gehalten. Das ist eine saubere und vor allem unauffällige Lösung. Mit wenigen Handgriffen kann man zwischen den Formaten 6×6, 6×9 und 6×12 umstellen. Auch hier zeigt sich, wie durchdacht das System von Ondu ist. Meine 6×12 besitzt 3 verschiedene Verschlüsse, mit denen man das Bildfeld shiften kann. Daher auch die Bezeichnung Rise im Namen. Ich habe meine Kamera 2019 über Kickstarter bezogen und bereue meine Beteiligung an der Kampagne kein Bisschen. Man merkt, dass die Leute von Ondu mit Herzblut dabei sind und ihnen die Community sehr wichtig ist.
Pentacon FM und FB
Die FM und FB sind Kleinbild-SLR mit M42-Anschluss. Sie sind Weiterentwicklungen der Contax S, der ersten serienmäßig gebauten Spiegelreflexkamera der Welt mit fest eingebauten Pentaprismensucher. Wie schon die Contax S, ist die Pentacon FM eine der schönsten Kameras, die es in meinen Augen gibt. Meine beiden Kameras besitzen einen Schnittbildsucher und Springblendenmechanismus, der die Nutzung von Objektiven mit Automatikblenden möglich macht. Die FB besitzt dazu noch einen ungekoppelten Belichtungsmesser, der die Kamera allerdings ziemlich entstellt. Wie die meisten Kameras dieser Serie leiden auch meine Exemplare an spröde gewordenen Verschlusstüchern, sodass sie vorerst ihr Dasein in meiner Vitrine fristen mussten.
Meine FM hat Foto Olbrich in Görlitz (sehr empfehlenswerte Werkstatt!) instand gesetzt und sie funktioniert wieder wie am ersten Tag. Sie ist eine sehr handliche Kamera, die zudem einen sehr leisen Verschluss besitzt.
Polaroid 4000
Die Polaroid 4000 ist, wie man schon am Hersteller erkennen kann, eine Sofortbildkamera. Sie ist für SX-70 Integralfilm ausgelegt und besitzt einen Schall-Autofokus. Ihr Design besticht durch „80er-Jahre-Charme“, um nicht zu sagen, dass sie potthässlich ist. Leider ist sie auch defekt und ich habe es noch nicht geschafft, sie zu reparieren. So bleibt sie als Beispiel fragwürdigen Designs ein Vitrinenstück.
Polaroid SX-70 Model 2 PolaSonic
Die SX-70 ist eine Sofortbild-SLR für SX-70 Integralfilm von Polaroid. Sie besitzt einen Autofokus, manuelles Fokussieren geht jedoch auch. In ihr ist ein 112mm Objektiv mit fester Blende f/8 verbaut. Ich bin bei dieser Kamera hin- und hergerissen. Einerseits mag ich die manuellen Eingriffsmöglichkeiten bezüglich Fokus und in Grenzen auch der Belichtung. Andererseits sind die Filme von Polaroid dermaßen mies, dass mir da jede Freude vergeht. Wehe es ist ein paar Grad zu warm oder zu kalt. Da versagt die Entwicklung und die Fotos werden unbrauchbar. Dazu kommen häufig Bildfehler und Probleme beim Auswurf, weil die Fotos zusammenkleben. Und das alles bei einem Preis von über 2€ pro Bild. Da liefert die Instax wesentlich bessere Ergebnisse bei deutlich geringeren Kosten.
Daher habe ich sie wieder verkauft.
Shen Hao TFC617-A
Die TFC617-A ist eine Panoramakamera für 120er Rollfilm im Format 6×17. Sie ist im Grunde eine Laufbodenkamera, mit einer Vielzahl an Verstellmöglichkeiten. Damit unterscheidet sie sich grundlegend von den sonst erhältlichen 6×17-Kameras, die, wenn überhaupt, höchstens vertikalen Shift erlauben. Mit der TFC617-A ist hingegen wesentlich mehr machbar. Zudem nutzt die Kamera die normalen Objektiv-Platinen von Linhof und man ist damit deutlich flexibler, wenn man Großformat und das Panorama-Format nutzen will, da somit beiden Systemen die selben Objektive zur Verfügung stehen und untereinander getauscht werden können. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit der Shen Hao. Ein paar Worte mehr zu dieser besonderen Kamera gibt es HIER zu lesen.
Werra 1 E
Die Werra ist eine Kleinbild-Sucherkamera von Carl Zeiss aus Jena. Sie besitzt ein Carl Zeiss 50mm f/2.8 Tessar und einen besonderen Zentralverschluss Prestor RVS (1s – 1/750s, B). Letzterer ist ein technisches Meisterwerk, dem Zeissikonweb einen sehr ausführlichen Artikel widmet. Das Baujahr von meinem Exemplar müsste 1965 sein und habe ich von der wundervollen Jessica bekommen.
Sie ist klein und handlich und liefert dank des Tessar eine sehr gut Bildqualität ab.
Yashica 230-AF
Die Yashica 230-AF ist eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera aus dem Hause Kyocera. Sie kam in den späten 80ern auf den Markt und folgte dem Trend zu mehr Elektronik und Automation. Leider übertrieb es der Hersteller mit dem Automatisieren, was scheinbar zu einem eher gewöhnungsbedürftigen Nutzungserlebnis führt. Mein Exemplar wurde mir zu Reparatur überlassen. Leider bin ich daran gescheitert, da die 230-AF unter ihrem Plastikkleid fast nur noch aus Platinen, Flexkabeln und Mikrochips besteht. Und genau in diesem Wust liegt irgendwo ein Fehler, dass sie nicht mehr einzuschalten geht. Meine Vermutung ist, dass die eingelötete Stützbatterie leer ist und sie deshalb nichts mit dem Strom aus der eigentlichen Batterie anzufangen weiß. Die Dame, der die Kamera gehörte, hat sie aufgrund des Defekts letztlich mir überlassen und seitdem fristet sie ihr Dasein in meiner Vitrine. Neben der Polaroid 4000 ist sie das zweite Beispiel an fragwürdigem Design aus den 80ern.
Zeiss Ikon Ercona 6×9
Die Ercona ist 6×9 Faltkamera für 120er Rollfilm. Ihr Gehäuse ist fast identisch mit dem der Ikonta. Sie besitzt allerdings nur einen rudimentären Sucher und deutlich einfacheres Objektiv, ein 10,5cm f/4.5 Novonar-Anastigmat mit selbstspannendem Junior-Zentralverschluss. Das Novonar, ein simpler Dreilinser, ist nichts anderes als ein Novar, nur gebaut von Carl Zeiss Jena und aus namensrechtlichen Gründen umbenannt. Es ist durchaus brauchbar, dem Tessar insbesondere bei schwierigen Lichtverhältnissen (z.B. Gegenlicht) jedoch merklich unterlegen. Der Junior-Verschluss ist eine DDR-Eigenkonstruktion, die bestenfalls als einfach bezeichnet werden kann. Er funktioniert zwar zuverlässig, bietet jedoch kaum Zeiten. Seine Eigenschaft, sich selbst zu spannen – die Bewegung des Auslösehebels zum Auslösen spannt den Verschluss gleichzeitig – ist recht ungewohnt, wenn man das separate Spannen von anderen Zentralverschlusskameras gewöhnt ist.
Ich habe die Ercona geschenkt bekommen und würde sie mir wahrscheinlich selbst auch nicht kaufen, da die Ikontas für mich deutlich reizvoller sind.
Einige Beispielfotos, die ich mit ihr gemacht habe, sind im Beitrag über die drei Falter zu sehen.
Zeiss Ikon Ikonta 520/2
Die Ikonta ist eine 6×9 Faltkamera für 120er Rollfilm von Zeiss Ikon, gebaut in Stuttgart. Sie besitzt ein Carl Zeiss Jena 10,5cm f/4.5 Tessar mit Compur Zentralverschluss (1 – 1/250s, B). Dazu hat sie noch den sehr guten 422/8 Albada-Sucher. Gebaut wurde mein Exemplar 1934. Mehr zu ihr und ein paar Beispielfotos findet ihr im Beitrag hier.
Zeiss Ikon Super Ikonta C 530/2
Die Super Ikonta 530/2 ist eine 6×9 Faltkamera für 120er Rollfilm von Zeiss Ikon, gebaut in Stuttgart, und der Ikonta 520/2 sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich nur durch den im Gehäuse sitzenden Auslöser und den gekoppelten Messsucher, den die 530 besitzt. Mit letzterem ist es möglich das Objektiv, ein Carl Zeiss Jena 10,5cm f/3.8 Tessar mit Compur Zentralverschluss (1 – 1/300s, B), sehr genau zu Fokussieren. Gebaut wurde sie 1936.
Zeiss Ikon Super Ikonta 531/2
Die Super Ikonta 531/2 ist die Nachfolgerin der 530/2. Auch sie ist eine 6×9 Faltkamera für 120er Rollfilm. Im Gegensatz zur 530 besitzt sie eine Doppelbelichtungssperre und das Filmspulrädchen ist auf die Gehäuseoberseite gewandert. Der Messsucher ist, bis auf die Verchromung der Außenseite, gleich geblieben. Auch sonst sind die Unterschiede eher kosmetischer Natur. Mein Exemplar wurde laut Seriennummer 1937 gebaut und besitzt ein Carl Zeiss Jena 10,5cm f/3.5 Tessar mit Compur-Rapid Zentralverschluss (1 – 1/400s, B). Ein paar Worte mehr über die Super Ikonta 531/2 gibt es hier zu lesen.